Im Februar habe ich für die Wohlstandsgenossenschaft in Mainz einen Vortrag zu diesem Thema gehalten.
Ich bin am Anfang des Vortrages u.a. von folgender Frage ausgegangen:
- Wie bekomme ich einen entspannteren Zugang zum Thema Geld?
Negative Sichtweisen erkennen und Lösungen finden
Mit Glaubenssätzen befasse ich mich schon seit vielen Jahren und in den letzten Jahren immer intensiver, wenn es um das Thema Geld geht.
Im frühen Kindheitsalter bilden wir uns unsere eigene Meinung und es enwickelt sich unser Lebensstil. Wir hören den Gesprächen der Erwachsenen zu, entwickeln ein Selbstbild und ein Fremdbild, bekommen sehr vieles von unseren Bezugspersonen mit und fangen es an für uns zu filtern. Was vor allem wichtig ist, wir fangen an das Gehörte zu bewerten – sowohl negativ als auch positiv. Es bildet sich die ganz eigene private Logik.
Negative Glaubenssätze zum Thema Geld können z.B. sein:
- Geld verdirbt den Charakter.
- Man muß hart arbeiten, um Geld zu verdienen.
- Geld stinkt (nicht).
- Geld ist die Wurzel allen Übels.
- Über Geld spricht man nicht.
- Geld regiert die Welt.
- Wer den Pfennig nicht ehrt,ist des Talers nicht wert.
Erkennen Sie ein paar davon wieder? Vielleicht noch von der Oma oder den Eltern? Mir fielen erschreckenderweise so einige negative Glaubenssätze aus meiner Kindheit ein. Diese inneren Überzeugen können uns unser Leben ganz schön schwer machen. Wir haben sie schon sehr, sehr lange verinnerlicht und wichtig ist jetzt, sich diese bewusst zu machen.
Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Klientin hat ein ziemlich großes Vermögen. Sie ist für sich alleine verantwortlich und hat keine bzw. ihr nahe stehende Verwandtschaft mehr. Zum Teil ist das Vermögen selbst erarbeitet, aber einen großen Teil hat sie auch von den Eltern/Großeltern geerbt. Sie lebt sehr bescheiden, gönnt sich nicht sehr viel und hat eine Riesen-Angst davor das Geld für sich auszugeben. Das Geld ist nicht angelegt, sondern liegt seit Jahren auf verschiedenen Tagesgeldkonten – schlecht verzinst aber sofort verfügbar (falls Notfälle passieren). Sie hat sehr viel Mut bewiesen und mich kontaktiert, um mit jemanden über ihre Situation zu reden. Im Rahmen unseres Erstgespräches lernten wir uns näher kennen und sie öffnete sich etwas. Wir sprachen über ihren beruflichen Werdegang, aber auch über ihre Kindheit. Sie erzählte mir, dass ihre Eltern immer sehr hart für ihr Geld gearbeitet hätten und sich nichts gegönnt hätten. Der Glaubenssatz „Das Geld zum Fenster rauswerfen“ für unnütze Dinge hatte sich tief bei ihr eingeprägt.
Jetzt noch tiefer in die Geschichte (das Warum und Wieso) einzusteigen macht hier im Moment keinen Sinn. Aber diese Klientin hat ganz viel Sehnsucht nach Situationen gehabt, die für viele so selbstverständlich sind (z.B. länger in den Urlaub zu fahren (ihr Traum waren die Hurtigruten im Winter) oder einen individuellen Malkurs zu besuchen in der Provence. Ganz behutsam haben wir dann gemeinsam diese Glaubenssätze analysiert und sie hat für sich erkannt, dass sie „leben“ darf.
Die Klientin lebt heute immer noch bescheiden, aber im Gegensatz zu früher geht sie viel bewusster mit ihrem Geld um. Sie gönnt sich mehr Qualität, nicht im Übermaß- sondern genau passend für ihre aktuelle Situation. Mittlerweile unterstützt sie auch soziale Projekte in ihrer Umgebung und erhält dadurch so viel soziale und menschliche Anerkennung für sich. Was ihr am Anfang noch sehr schwer fiel überhaupt anzunehmen. Ein Teil ihres Vermögens haben wir immer noch flexibel angelegt, aber sie hat sich auch den Themen Altersvorsorge und Pflege geöffnet. Hier erkannte sie für sich ihren Wunsch nach Unabhängigkeit im Alter – und wie wichtig ihr das selbst bestimmte Leben ist. Aber alles braucht hier Zeit.
Um unsere negativen Glaubenssätze kennenzulernen, müssen wir sie erst wahrnehmen, dann deuten und dann noch den Mut aufbringen etwas an ihnen zu verändern.
Wir spüren meist, wenn etwas nicht rund läuft. Wenn der Kopf und der Bauch nicht zusammenspielen. Dann entsteht
Unzufriedenheit, Stress und dann ist auch oft kein Erfolg da.
Das Gute dabei ist – sie können negative Glaubenssätze verändern. Sie dürfen ihre Überzeugen umformulieren. Dabei ist es gut, wenn Sie Ihren eigenen Nutzen darin erkennen. Stellen Sie sich die Frage “ Was will ich überhaupt? Wo sind meine Leidenschaften, meine Wünsche, Visionen und Ziele?“
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg! Und wenn ich Ihnen dabei helfen kann, dann freue ich mich über einen Anruf !